Hel-aaf!
Der Vorsitzende des Großen Rates Reimund Niederhöfer und Dr. Manfred Wiegand organisierten am 5.+ 6. Februar 2019 für 22 Personen des Großen Rates, zwei tolle Tage in Köln bei den Blauen Funken.
Nach einem kurzen Stopp brachte uns unser Super-Bus pünktlich vor den Sachsenturm in Köln. Das ist der Stützpunkt des KFA, der Kölner Funken Artillerie blau weiß 1870 e.V. Empfangen wurden wir u.a. von drei Senatsmitgliedern Helmut Görgen, Werner Zimmermann, Dr. Gyula Sipos-Jackel, jeweils mit ihren Frauen. Der Senat, hier 117 Personen stark, entspricht unserem Großen Rat, der wie wir, den Verein ideell und finanziell unterstützt.
Werner Zimmermann in der „Blau-Weißen Uniform“ informierte uns auf sehr humorvolle Art über die Geschichte der Funken und dieses Sachsenturmes, einem Teil einer ehemaligen alten Stadtmauer. Immer wieder hörten wir für uns fast unverständliche Sätze in Kölner Dialekt wie: „mer schwade wes uns de Schnabbel jewaße es“ und lernten, dass Kölsch die einzige Sprache ist, die man trinken kann.
Nach dem Austausch einiger Gastgeschenke, ging es zum Hotel Mercure, um sich galamäßig auf die Sitzung vorzubereiten.
Gestärkt haben wir uns im Weinhaus Brungs, welches nur 100 m vom Gürzenich entfernt ist. Hier trafen wir auf den ungemein sympathischen Ehrenpräsidenten der Funken Fro T. D. Kuckelkorn in seiner Ausgehuniform, der sogenannten Litewka und dem Krätzjen (Mütze, nicht Kapp), die alle Zeichen des höchsten Dienstgrades des Korps zeigt.
„Uns Sproch es Heimat“, ist das Motto nicht nur der Sitzung, sondern des Kölner Karnevals, im bis zu 1400 Personen fassenden Gürzenich.
Eröffnet wurde sie mit dem Einmarsch von ca. 300 Gardisten, inklusive dem Regimentsspielmannszug, und neben dem Korps der Blauen Funken auch die Gardisten des Dreigestirns (Jungfrau, Bauer, Prinz), jeder der drei sang, wie es Tradition ist, (s)ein Sessions-Lied. Den Klängen des Defiliermarschs folgten die Kinder- und Jugendtanzgruppe der Blauen Funken, Leutnante, Oberleutnante, Hauptmänner, Majore und viele Obristen der Reserve.
Der Elferrat, ebenfalls in Uniform, wurde u.a. begleitet von der Funken Marie namens Marie und ihrem Tanzoffizier Marcel, die sich tanzend dem Publikum vorstellte. Dieser Auftakt dauerte schon fast eine Stunde.
Es folgte ein Superprogramm mit kurzweiligen Rednern u.a. Guido Cantz und Bernd Stelter. Bei den 3 Gruppen Höhner, Paveier und die Klingelköpp hielt es keinen Sitzungsbesucher mehr auf seinem Platz, was viel Kondition verlangte.
Alle Kölner im Saal kennen natürlich die Ohrwürmer der einzelnen Bands auswendig. Sie sangen und schunkelten alle kräftig mit und das „stundenlang“ im Stehen!
Mit akrobatischen Figuren lieferte ein Superballett („Kammerkätzchen und Kammerdiener“) mit 15 Mädels und 10 sehr starken Jungs ein begeisterndes, sportlich sehr anspruchsvolles Showprogramm ab, was ca. 30 Minuten dauerte!
Noch lange gingen uns Mainzern die Lieder durch den Kopf. „Alles was zählt“ „Echte Fründe ston zesamme“, „Schenk mir dein Herz und sage ja“, oder „Viva Colonia“u.a. Bei ihrem neuen Lied „Komm wir halten die Welt an“ erstarrten (freeze) wir alle während des Refrains für jeweils 10 Sekunden. Ein Heidenspaß.
Der Elferrat unterstützte alle Aktionen vorbildlich. Sie wechselten oft ihre Positionen, sogar mal ein Fuß auf dem Tisch und hatten ständig andere Utensilien in der Hand. Da waren mal Blinkrasseln, Star-Wars Schwerte, Bongo-Rasseln oder große Clubfahnen. Ein wunderschönes Bild.
Im ausgelegten Jahrbuch sahen wir, dass Bernd Mühl als Hauptmann und Reservekorpsmitglied Dr. Manfred Wiegand als Major der Reserve, als Mainzer (!), Dienstgrade der Blauen Funken innehaben.
Am nächsten Morgen führte uns Werner Zimmermann vom Dom aus durch Teile der Kölner Altstadt. Wir waren vor dem Römisch-Germanischen Museum, standen vor den Skulpturen von Tünes und Schäl und vor den Büsten und Denkmälern so mancher Originale und Prominenten dieser Stadt.
Während des Rosenmontagszuges werfen die Funken bis zu 21 Tonnen Wurfmaterial, auf die Frage was das denn die Teilnehmer, die das alles selbst zahlen, kostet, wurden schwindelerregende Preise genannt, aber: „Wir machen das nicht aus Spaß, sondern weil wir Freude daran haben“
Bei Werner Zimmermann, unserem persönlichen Stadtführer, eigentlich ein geborener Belgier und ehemaliger Simultan-Dolmetscher, der schon allen politischen Schwergewichten in Bonn und Berlin (französisch) dolmetschte, spürte man die große Liebe zu seiner Stadt, seinen Funken und dem FC. Das war so professionell, lustig, herzerfrischend und lehrreich zugleich, dass es keiner besser hätte machen können. Wir dankten ihm mit einem 3fach donnernden Helau mitten auf dem Rathausplatz. „Jung, dat häste jod jemaat“
Nach einer Stärkung in Peters-Brauhaus und etlichen Kölsch nahmen wir Abschied von sehr liebevollen Kölnern, die uns an beiden Tagen begleitet hatten. Unser Dank geht auch an Reimund und Manfred für die gute Planung der beiden tollen Tage in Köln.
Die Heimfahrt am Nachmittag verging wie im Fluge, da hatte doch so manches Kölsch seine beruhigende Wirkung getan.
Josef Baroli